Dieses Jahr ging die Reise für den International Workshop on Configuration nach Graz. Für Noemi Christensen aus unserem Customization Lab war es bereits die dritte Teilnahme an der etablierten Konferenz rund um Konfiguration. Für uns ist das immer eine tolle Gelegenheit, unsere Forschungsergebnisse zu präsentieren, Feedback zu bekommen und Ideen für neue Projekte zu generieren. In der neugierigen Atmosphäre entstehen immer die besten Ideen!
Netzwerken mit Konfigurationsforschenden
Der Workshop ist eine tolle Gelegenheit zur Vernetzung mit den wichtigsten Professorinnen und Professoren, Doktorandinnen und Doktoranden aus Frankreich, Spanien, Italien, Belgien, Deutschland, Österreich und weiteren europäischen Ländern. Insbesondere durch die parallel stattfindende SPLC - Systems and Software Product Line Conference entstanden wertvolle neue Kontakte zwischen den Communities zu Produktkonfiguration und Softwarekonfiguration. Kaffeepausen und eine gemeinsame Abendversanstaltung mit tollem Ausblick über die Stadt boten reichlich Gelegenheiten für Kennenlernen und Gespräche.
Beste Aussicht über Graz bei der geselligen Abendveranstaltung des Configuration Workshops.
Unser Beitrag: Optimierung in der Konfiguration
Im Rahmen der vorgestellten Masterarbeit haben wir ein Optimierungsmodul entwickelt und in Merlin integriert. Bisher war in Merlin eine Optimierungsform integriert: Minimieren der Änderungen, die durchgeführt werden müssen, wenn ein Benutzer eine Konfiguration ändert. So bleiben Konfigurationen immer möglichst nah an den eingegebenen Anforderungen. Das ist für den Anwendenden sehr angenehm. Für eine Konfiguration sind aber weitere Optimierungen extrem spannend: Einhalten einer vom Kunden gegebenen Preisgrenze, Maximieren der eigenen Marge, Minimieren von CO2 Emissionen und vieles mehr! Eine Optimierung hin auf bestimmte Zielwerte hin, kann den Konfigurationsprozess enorm beschleunigen.
Mit unserer Arbeit haben wir die Optimierungsfähigkeit in Merlin dahingehend erweitert, dass ein Anwender eine individuelle Zielfunktion definieren kann. Bestimmte Merkmale und Variablen können dann für die Optimierung ausgewählt werden. Das Optimierungsmodul kann die Werte dieser Merkmale und Variablen dann auf die definierte Zielfunktion optimieren.
Mehr Informationen gibt es direkt in unserer Veröffentlichung "Black-box Optimization in a Configuration System" von Maximilian Kucher, Tomas Balyo und Noemi Christensen (open access).
Im Prototypen können die Zielfunktion und zu optimierende Merkmale gewählt werden.
Von der Forschung direkt ins Produkt: Multikriterielle Optimierung
Auf der Konferenz konnten wir direkt einen Ausblick geben, wie wir basierend auf diesen Forschungsergebnissen ein neues Feature in unser CPQ-System integriert haben. Als einer unserer Augmented Intelligence Assistants (AIA®) ist Multikriterielle Optimierung in Merlin CPQ bereits enthalten. Damit können mehrere Zieldimensionen gleichzeitig berücksichtig und untereinander gewichtet werden. Eine zentrale Anwedungen findet diese Funktion bei GreenConfiguration: Nachhaltigkeit wird transparent gemacht und die Konfiguration komplexer Produkte kann auch an Nachhaltigkeitszielen ausgerichtet und dadurch optimiert werden. Nachhaltigere Konfigurationen können damit besonders einfach identifiziert werden.
Die Multikriterielle Optimierung berücksichtigt Nachhaltigkeitsziele und vervollständigt die Konfiguration automatisch.
Bildquellen: Header & Gruppenfoto - TU Graz, Screenshots - CAS Software AG, Stadt - Noemi Christensen